NAK und Ökumene – dazu braucht es Orientierung

Zu einem Gesprächsabend mit Apostel Rolf Wosnitzka im Greizer Gemeindezentrum kamen zahlreiche Interessierte neuapostolischer Gemeinden, aber auch Mitglieder anderer christlicher Kirchen aus der Region. Sie alle wollten Orientierung finden, wie sich die Neuapostolische Kirche hin zur Ökumene entwickelt und wie das christliche Miteinander gestaltet werden kann.

Die Organisatoren des Jubiläumsjahres "125 Jahre Gründung der NAK-Gemeinde Greiz" haben einige Veranstaltungen vorbereitet. Einige Vorhaben über das Jahr verteilt gelten dem Thema Ökumene. Vor Ort wird das aufrichtige Miteinander bereits praktiziert und gelebt, denn es gibt in Greiz seit einigen Jahren schöne Ansätze des Kennenlernens und des Wertschätzens der Christen unterschiedlicher Konfessionen.

Zunächst stellte der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit / Kommunikation, Priester Uwe Schneider, Apostel Rolf Wosnitzka als Mitglied der Arbeitsgruppe "Kontakte zu Kirchen und Religionen" in der Neuapostolischen Kirche International vor. Bereits mit der Überschrift des Gesprächsabends "NAK und Ökumene - wie (weit) geht das?", die zwei Fragen beinhaltet, lag eine erwartungsvolle Spannung für jeden Interessierten im gut besetzten Gemeindesaal.

Der Apostel erläuterte zunächst in seinem Impulsvortrag die bereits seit der Entstehung der Neuapostolischen Kirche im 19. Jahrhundert verbrieften Bemühungen, dass Christen im Sinne Jesu sich im Einssein finden mögen. Dass sich dies nicht so verwirklichen ließ wie geplant, hat er mit verschiedenen Ursachen begründet. Er verwies auch auf den seit fast 30 Jahren andauernden Prozess der Öffnung der NAK. Keine historische Phase, auch nicht die Ausgründungen, den Exklusivitätsanspruch, die "Botschaft" oder die Distanz zu anderen Kirchen klammerte der Apostel in seinem Bericht aus.

Er berichtete über den aktuellen Stand der ACK-Gespräche (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland) und die beiderseitigen Bemühungen, zu einem ökumenischen Miteinander bei gegenseitiger Akzeptanz und ohne Aufgabe der Identität zu finden. Er erläuterte anschließend die Motivationen und Ziele der NAK für die Ökumene und sprach derzeitige, noch offene Fragen sowie Wünsche der NAK an. Dabei stand immer wieder der im Jahr 2012 erschienene Katechismus als Meilenstein und theologisches Basiswerk für die ökumenischen Gespräche sowie die Aufnahmebestrebungen in die ACK in Form einer Gastmitgliedschaft im Mittelpunkt.

In der anschließenden Kommunikationspause konnten der bereitgestellte Imbiss und die Grundsatzausführungen zunächst "verdaut" werden. Viele anerkennende Äußerungen über die Ausführungen des Apostels, seine Offenheit und sein authentischer Vortrag waren zu vernehmen.

Mit dem Lied "Lobe den Herren, den mächtigen König" (NAK-Gesangbuch Nr. 261, Evangelisches Gesangbuch Nr. 316) wurde der zweite Teil des Gesprächsabends eingeleitet. Hier beantwortete der Apostel die vielen Fragen und nahm gern die zahlreichen wohlwollenden Zustimmungen, auch der anwesenden Vertreter anderer christlicher Kirchen, entgegen. Dabei waren Gemeindevorsteher Dirk Mörchel und Uwe Schneider als Moderatoren tätig. Aus den Fragestellungen und öffentlich bekundeten Bemerkungen, die im Einzelfall auch kritische Ansichten und Hinweise beinhalteten, war zu entnehmen, dass die Wahl der Überschrift für diesen Gesprächsabend berechtigt war.

Die zahlreichen Meinungen aus den Reihen der Anwesenden - gleich welchen Alters - bestätigten das eingangs von Uwe Schneider erwähnte und aus einer ACK-Broschüre vom März 2013 stammende Zitat:

"Entscheidend für das Gelingen des ökumenischen Gespräches und das Miteinander der Kirchen ist die stete Erinnerung an das Verbindende. Es wächst, wenn es wichtiger wird als das Trennende".

Nachdem Bezirksältester Stefan Standke (NAK-Kirchenbezirk Plauen) den Abend mit einem Gebet begonnen hatte, sprach Älteste Elke Heckmann (VAG-Kirchenbezirk Vogtland) abschließend ein Dankgebet.

Text U.S./Fotos: K.Mr.